RE: Baumhaus - 3

Rai
Von Mitsuki kam keine Antwort mehr und irritiert trat ich näher an meine Matte heran. Da lag sie also und war wieder kurz vorm Einschlafen. Meine Mundwinkel zuckten und kurzerhand griff ich nach meiner Hängematte und zog daran. Mit einem lauten Geräusch landete Mitsuki auf dem Boden - hoffentlich hatte ich Clarissa nicht geweckt. "Du kannst mich ma'!", knurrte ich und schnaubte. Ich durfte nicht schlafen, aber sie? Was lief hier für ein Film?
"Wie wär's mit Morgen-Jogging durch'n Wald? Wirste wieder fit", äffte ich sie nach und verdrehte meine Augen. "Wenn ich nich' schlaf'n darf, kannste das auch knicken." Ich ging zu Clarissa ans Bett, Mitsukis Aufprall hatte sie anscheinend nicht gehört. Sanft rüttelte ich an ihrer Schulter. "Hey, Kleines, aufstehen."

Clarissa
Ein leichtes Rütteln, veranlasste mich meine Augen einen Spalt weit zu öffnen. Kurz huschten meine Augen in der Umgebung umher, da ich nicht wusste, wo ich mich gerade befand, doch schlagartig fiel es mir wieder ein. Ich habe zusammen mit Mitsuki und Rai im Baumhaus übernachtet.
Die Person die mich wachgerüttelt hatte war Rai. "Morgen.", lächelte ich ihn an und setzte mich gähnend auf. Ich streckte mich etwas ehe ich aufstand und in meine Schuhe schlüpfte, die ich neben die Matratze gestellt hatte.
"Hast du gut geschlafen?", fragte ich Rai und wollte gerade schauen, ob Mitsuki noch in der Hängematte lag, als ich sie auf dem Boden liegen sah. Ein lautes Lachen entwich mir und ich schlug die Hände vor den Mund.

Mitsuki
Ein bisschen benebelt lag ich auf den Boden. War ich nicht vorher in der Matte? Wie kam ich überhaupt hierher? Moment, hatte ich nicht Rai aus der Matte vertrieben und bin dann eingeschlafen?! Ah, dann hat er mich rausgeschmissen.... und deshalb lag ich hier auf den Boden.
Als ich dann Clarissas Lachen hörte, rappelte ich mich auf und sah mich verwirrt um. Als ich dann Rai entdeckte, zog ich eine Schnute. "Das war gemein...", gab ich ihm zu Bedenken. "So behandelt man keine Lady!"

Rai
Ich erwiderte Clarissas müdes Lächeln und nickte auf ihre Frage hin. "Du anschein'd auch. Bist ja schwer wach geword'n", meinte ich belustigt und wandte dann den Kopf in Mitsukis Richtung. Belustigt schnaubte ich, bevor ich mich wieder aufrichtete.
"Wenn du 'ne Lady bist, bin ich 'n Maharadscha", spottete ich und verschränkte die Arme. Ohne weiter auf ihren Proetst einzugehen, packte ich meine Hängematte wieder zusammen und verpackte sie in der Tasche, die ich mitgenommen hatte. Dann fuhr ich mir durch die Haare und war auch so gut wie fertig. "Willst noch schlaf'n? Leg dich zu Clarissa. Ich bin weg. Joggen. Gleich wieder da", informierte ich sie noch kurz angebunden, sprang einfach vom Baumhaus aus zu Boden und lief los.

Mitsuki
"Ohm?", fragte ich verwirrt, weil ich nicht so genau wusste, wo mein eine Maharadscha einordnen sollte. Asien oder so? Ich hatte wirklich keine Ahnung, und ich rappelte mich auf. Während Rai seine Sachen einpackte, zog ich mir wieder etwas um, oder besser gesagt über meinen Top eine sportliche Jacke und wieder Schuhe um meine Füße. Meine Jogginhose behielt ich, weil ich hatte die Idee mit den Jogging gehabt und vielleicht lässt sich Rai darauf ein.
"Hey, wir wollten zusammen joggen gehen, du Affe!", reif ich ihm hinterher und sprang kurzerhand vom Fenster aus nach unten. In der Luft verwandelte ich mich in einen Wolf, um gut auf meine Füße zu landen und dabei auch schnelle Rai einzuholen. Na warte, der kann was erleben!

Rai
"Lass mich in Ruhe, Weib!", schrie ich zurück und rannte noch schneller. Meine Augen hatten kein Problem damit, die Bäume zu erkennen, an denen ich vorbeisprintete.
Nicht genug. Nicht genug. Schneller. Schneller!
Der Tiger in mir brüllte auf, meine Muskeln spannten sich an, aber mein Körper konnte mit den Anforderungen nicht mithalten. Aber wenn ich mich verwandelte... mein Körper schrie regelrecht danach, aber was, wenn es schief ging? Ach, was solls. Im Laufen zog ich mir mein Hemd wieder aus und ließ es los, dann so gut es ging die Hosen, auch wenn ich dabei ein wenig stolperte. Die Schuhe und Boxer mussten eben dran glauben. Ich sprang nach vorne, als wollte ich eine Flugrolle machen und verwandelte mich.
Meine Pfoten berührten den Boden und Erleichterung strömte durch meine Adern, als ich einen weiteren Satz machte. Es hat geklappt!
Ein Brüllen entwich meiner Kehle und endlich konnte ich schneller laufen. Rasch vergrößerte sich meine Distanz zu Mitsuki, ich fühlte mich zu sehr von ihr anegstachelt, als dass ich warten würde. Niemals, der Tiger lehnte keine Herausforderung ab und verlor auch nicht!

Mitsuki
Ich schnaubte. War das etwa eine Herausforderung zum Rennen? Von mir aus! Ich erhöhte mein Tempo, und die Bäume verschwanden regelrecht. Langsam hatte ich das Gefühl, dass meine Pfoten kaum den Boden berührten, so schnell erhöhte ich mein Tempo um Rai aufzuholen. Doch er war schnell, sehr schnell sogar.
Tss, aber ich würde ihn schon aufholen. Als ich sein Grollen hörte rutschte ich vor Schreck aus, und knallte mit voller Wucht gegen einen Baum. Oh Gott, bitte kipp nicht-
BUMM
-um. Zu spät, tut mir Leid Mutter Natur das ich dein Werk zerstört hatte, aber irgendjemand musste mich ja erschrecken. Ich verwandelte mich zurück, bekleidet. Meine Verwandelung war so gut, dass ich meine Kleidung nicht von Leib reisen musste wie manch anderer.
"Aua...", ich hielt eine Hand am Hinterkopf und spürte, dass ich ein bisschen blutete. Na toll....

Rai
Hinter mir hörte ich ein Krachen und blieb schlitternd stehen. Neugierig wandte ich den Kopf und sah in einiger Entfernung Mitsuki neben einem Baum liegen. Langsam trottete ich zu ihr. Idiot.
Als ich bei ihr war, bemerkte ich, dass sie sie blutete, denn ihre Finger waren leicht rot, nachdem sie ihre Hinterkopf berührt hatte. Ich brachte meine Schnauze vorsichtig an ihren Kopf und schnupperte. Der Geruch von Blut hielt sich in Grenzen, da konnte sie sich glücklich schätzen, Kopfverletzungen bluteten in der Regel sehr stark. Neben ihr ließ ich mich auf den Boden fallen und sah sie an. So konnte sie garantiert nicht laufen, also musste ich sie zurück zum Baumhaus bringen. Idiot
Und auf dem Weg noch meine Kleidung einsammeln.

Mitsuki
Ich keuchte leise, als ich dann ihn in seiner animalischen Gestalt sah. Bei seiner Familie war ich eher mit Ammy unterwegs gewesen, also hab ich ihn so nur von Weiten gesehen, aber nie so nah.
Als er an meinen Kopf schnupperte hielt ich still, denn ich wusste nicht wie gut er seine Instinkten unter Kontrolle hatte, und wartete bis er fertig war. Als er dann auf den Boden sich fallen ließ, sah ich ihn verwirrt an. "Hey, du kannst ruhig weiter joggen, ich ko-", ich verzog mein Gesicht, weil meine Wunde fing an zu pochen.
"Klar...", keuchte ich, und war dabei aufzustehen. Hoffentlich sorgte sich Clarissa nicht, den Krach denn ich gemacht habe, müsste sie gehört haben.

Clarissa
"Wenn ich einmal schlafe bringt mich nichts aus der Ruhe", antwortete ich Rais grinsend und schaute zu Mitsuki, die Rai anschrie. Eine Zeit lang stritten die beiden lauthals ehe Rai einfach aus dem Fenster sprang. Herrje! Hoffentlich hat er sich nichts gebrochen, immerhin ist das Baumhaus schon recht weit oben. Kurz darauf sprang auch Mitsuki hinunter und verwandelte sich noch im Sprung in einen Wolf. Ich staunte nicht schlecht über ihre Fähigkeit, so etwas hatte ich bisher noch nie gesehen.
Weit aus dem Fenster des Baumhauses gelehnt betrachtete ich Rai und Mitsuki, wie sie sich ein Wettrennen lieferten. Anfangs schien es, dass Mitsuki in ihrer Wolfsgestalt gleich einholen würde, doch dann verwandelte sich auch Rai. Mit offenem Mund starrte ich auf Rai, der sich in einen prächtigen Tiger verwandelt hatte. Wenn man mir vorher, bevor ich an diese Schule gekommen bin, gesagt hätte, dass ich auf Leute wie Mitsuki und Rai treffen würde, hätte ich das niemanden geglaubt.
Ich beobachtete weiterhin das Wettrennen der beiden, bis Mitsuki volle Kanne gegen einen Baum knallte. "Auch...", murmelte ich und starrte mit großen Augen den Baum um, der daraufhin umkippte. Schnell zog ich mir meine Schuhe und Jacke an und hastete zu den anderen beiden. Ich war noch nie die sportlichste gewesen, weshalb ich völlig außer Puste bei ihnen ankam. "Alles... in Ordnung?", fragte ich schwer atmend und beäugte ihren Hinterkopf, aus dem etwas Blut trat. Es war nicht sonderlich viel, aber sie sollte sich besser nicht zu sehr anstrengen.

Rai
Und wie sie allein klar kam, wollte sie die harte Frau spielen, oder was? So ein Zusammenstoß hätte auch mich dazu gebracht, mich kurz auszuruhen. Dennoch entging mir nicht, dass sie sich anspannte, als ich mich ihr näherte. Anscheinend hatte sie kein Vertrauen in meine Kontrolle; dabei waren der Tiger und ich fast eins. Er war ich und ich war er. Da gab es keine Kontrolle, ich war wie immer. Wobei die Sinne natürlich ganz anders reagierten; der Geruch ihres Blutes war so viel intensiver. Meine Ohren zuckten, als ich Schritte auf dem Waldboden und Keuchen hörte. Leicht wandte ich meinen Kopf und sah Clarissa näher kommen. Dann würde sie mri jetzt helfen müssen.
"Clarissa", brummte ich und meine stimme klang noch viel tiefer als sonst, "hilf ihr auf meinen Rücken." Laufen würde Mitsuki nicht können und ich zweifelte, dass Clarissa sie jetzt noch stützen könnte. "Und könnteste danach vielleicht meine Kleidung such'n un' mir bringen? Ich schau, dass das Mädel inne Krankenstation kommt", fuhr ich fort und wartete darauf, dass Clarissa Mitsuki half.

Mitsuki
"Ich komm schon klar, Leute...", ich verzog mein Gesicht, weil mein Kopf pochte, als stecke es zwischen Amboss und Hammer höchstpersönlich, doch irgendwie schaffte ich mich hochzurappeln. Auch wenn ich die ganze Zeit mich an den Baum lehnen musste. "Ah...", ich hielt meine Hand an den Kopf, und mir kam es vor, als würde ich tanzende kleine Tigerchen vor meinen Kopf spielen.
Ein bisschen holprig, aber dank Clarissas Unterstützung kam ich zu Rai. Sein Fell war ja wirklich so verdammt weich. "Krankenstation? Du übertreibst... ich brauch das nicht wirklich... muss mich nur hinlegen und vielleicht ein bisschen Kühlen...", ich schloss die Augen. Schon wieder fing es an zu Pochen, und ich keuchte leise. Verdammt...

Clarissa
Meine Güte hatte Rai eine tiefe Stimme. Wie er Rai gesagt hatte half ich Mitsuki trotz ihrer Widerrede auf Rais Rücken. "Du solltest besser aufpassen wohin du rennst, immerhin bist du ziemlich schnell.", sagte ich zu Mitsuki in einem leicht tadelnden Ton. Scheinbar war es keine tiefe Verletzung, aber ihr Gehirn schien einiges abbekommen zu haben, da sie bei größerer Anstrengung sogleich Schmerzen verspürte.
"Also gut, dann bring sie mal in die Krankenstation, sie scheint jetzt besonders Ruhe gebrauchen zu können. Klar ich sammel deine Klamotten schon ein. Wir sehn uns dann gleich wieder.", meinte ich noch und machte mich auf die Suche nach Rais Kleidung, die bestimmt in allen Ecken des Waldes verstreut lag.

Rai
"Klappe!", knurrte ich bei Mitsukis Einwand und schüttelte meinen Kopf. Sie war so störrisch, das war schon ungesund. "Krankenstation, basta", stimmte ich Clarissa zu und nickte dankend, als sie sagte, sie würde mir meine Kleidung zusammen suchen. Wenn sie ein Teil davon fand, waren die anderen auch in der Nähe, zumindest mehr oder minder. Bei meinen Schuhen war ich mir nicht sicher.
Langsam trottete ich davon und achtete dabei darauf, nicht allzu sehr zu wackeln, damit Mitsuki mir nicht die ganze Zeit die Ohren volljammerte. "Wenn du keine Kontrolle beim Rennen hast, sollteste das lass'n", meinte ich nach einer Weile und musste einen Umweg nehmen, da ich über den umgestürzten Baum nicht drüber konnte. Zumindest nicht, ohne dass Mitsuki danach wieder über Schmerzen klagen würde. Einfach nur aufs Zimmer bringen, die hatte wohl nicht mehr alle Tassen im Schrank. Nur sollte ich vielleicht auch nicht als Tiger durch das Schulgebäude laufen... aber hatte ich denn eine andere Wahl? Würde ich auf Clarissa warten, würden wir unnötig Zeit verplempern, das wäre wohl nicht gut. "Wieso biste eigentlich so störrisch? Gib zu, dass du nich' einfach aufs Zimmer kannst", brummte ich nach einer weiteren Zeit des Schweigens und konnte schon langsam das Schulgebäude entdecken.

Mitsuki
Ich murrte beleidig und blieb solange still, bis Rai meinte, dass wenn ich keine Kontrolle beim Rennen hab, ich es lassen soll. "Stimmt doch gar nicht... Ich hab sehr wohl Kontrolle beim Rennen, nur jemand musste ganz laut Brüllen und hat mich aus der Konzentration gebracht. Mhmhm, wer könnte das nur gewesen sein?", sagte ich bloß schnippisch dazu bevor ich seufzte. "Ihr braucht euch wirklich keine Sorgen zu machen, mir ist schon nichts lebenbedrohliches passiert...", dieses Mal sagte ich es sanfter als zu vor und robbte mich ein bisschen näher an Rais Hals. "Und wie störrisch? Ich bin wie ich bin, du müsstest mich doch schon einigermaßen kennen..." Ich kicherte, bevor ich wieder es ließ. Mein Kopf mochte es nicht, und fing wieder an zu pochen. "Ngh...", ich verzog mein Gesicht.