Das Schulgebäude » Sekretariat

- Alles, was du hörst ist Tastengeklapper... -

Jiro

Sicheren Schrittes betrat ich das Sekretariat, in dem Fax, das ich bekommen hatte, hieß es ich sollte mich zuerst hier melden und dann würde sich schon jemand um mich kümmern. Als ob es nötig wäre, dass sich jemand um mich kümmert..., schoss es mir durch den Kopf, doch ich hatte immerhin diese Anweisung bekommen. Die Sekretärin sah hoch und ich nickte ihr grüßend zu.
"Jiro Youkai, neuer Lehrer für die schwarze Magie und das Fach der Verwandlung", stellte ich mich ihr vor und ihr Tastengeklimpere stoppte, während sie mich kurz sprachlos ansah. Weiterhin sah ich sie schweigend an, bis sie rot wurde, ein paar Schalter betätigte und jemanden herzurufen schien.
"J-jemand wird gleich kommen, um sie herumzuführen...", berichtete sie mir dann und ihr Blick huschte von mir zu ihrem Computer. "W-wenn sie mich dann entschuldigen würden", stotterte sie weiter. Ich nickte wieder, wandte mich von ihr ab und beschloss, vor der Tür zu warten. Hoffentlich lassen sie mich nicht zu lange warten...

Shinichi

Schnellen Schrittes ging ich auf das Sekretariat zu. Dieser neue Lehrer, ich würde ihn rundführen müssen.
Nebenbei ging das natürlich Alles von meiner Mittagspause ab.
Als ich am Sekretariat ankam, stand er schon abwartend an der Tür und machte einen genervten Eindruck. Oh nein, dachte ich, noch einer wie Burns. Ein Aufreißer mit Beziehungskomplexen.

Jiro

Nach kurzer Zeit hörte ich Schritte und wandte meinen Kopf. Eine junge Frau kam auf mich zugelaufen, sie schien wohl die Lehrkraft zu sein, die von der Dame im Sekretariat gerufen wurde. Ich zauberte ein Lächeln auf mein Gesicht, als sie vor mir stehen blieb, meine Kollegen sollte ich nicht gegen mich aufbringen. "Freut mich sie kennenzulernen, ich bin Jiro Youkai, ihr neuer Kollege", stellte ich mich ihr freundlich vor. Wenn ich sie so betrachtete, schien sie ein bisschen emotional zu sein, zumindest konnte ich ihr ihre Gefühle ziemlich vom Gesicht ablesen. Sie schien nicht sehr erfreut zu sein, mich zu sehen.

Shinichi

Mein Gesicht verhärtete sich. Wenn er dachte, dass er sich auf die locker flockige Tour bei mir meinen Kollegen einschleimen konnte, hatte er sich aber sowas von geschnitten. "Beweg dich, ich habe nicht den ganzen Tag Zeit, Jiro", schalte ich ihn und befahl ihm mitzukommen. Oh ja. Diesmal würde ich am langen Hebel sitzen.

Jiro

Während sie sich schon umwandte, schlich sich ein Lächeln auf mein Gesicht. Wollte sie mich etwa rumkommandieren? Was dachte sich diese Frau denn dabei? Man konnte ja meinen, sie hielt mich für einen ganz schlimmen Finger, dabei war ich das doch nur denen gegenüber gewesen, die meine Schutzpersonen in Gefahr gebracht hatten. Leisen Schrittes folgte ich ihr. "Sie könnten sich mir aber wenigstens vorstellen", meinte ich mit gekränkter Stimme. Mal schauen, wie weit ich gehen müsste, um sie dazu zu bringen, das zu tun was ich wollte. Sie sollte nicht meinen, mich herumkommandieren zu können, das war gar nicht ihr Typ, so etwas lag ihr nicht.

Shinichi

Hielt er mir etwa für ein so zartes Seelchen, für SO naiv, dass ich ihm tatsächlich nachgab?
"Mir wäre es lieber, wenn sie gar keinen grund hätten, mich anzusprechen, Jiro", konterte ich und stieß die Türen zum Schulhof auf.
"Tada. Unser wundervoller Schulhof." Es war relativ kalt für anfang Oktober und ich fröstelte leicht, dennoch biss ich die Zähne zusammen. Vor dem da schwächeln? Nicht im Traum.

Jiro

Mit welchen Kerlen hatte sie es bisher zu tun, dass sie mich für so ein Schwein zu halten schien? Ihre unbegründete Abneigung musste sie ja nun nicht so offensichtlich zur Geltung bringen, wie sie es bisher tat. Aber mir war auch nicht danach, ihr Bild von mir zu ändern, ich hatte nicht vor mehr Zeit mit ihr zu verbringen, als nötig.
"Wie Sie wünschen, dann werde ich nicht mehr mit ihnen reden", antwortete ich mit einem Lächeln auf dem Gesicht. Besser sie mied mich, als dass sie mich nicht mehr in Ruhe ließ. Aber der Schulhof war durchaus groß, passend für eine so renommierte Schule. Mein Blick glitt zu ihr, als sie die Tür öffnete und ich sah, wie die Gänsehaut ihre Arme hoch schlich, aber sagte nichts dazu. Wenn sie einen auf harte Frau machen wollte, dann würde ich sie nicht stoppen.

Shinichi

Anscheinend hatte Jiro nichts von meiner fröstelnden Wenigkeit bemerkt, was mich entspannen ließ. Besser, dieser Idiot sonderte sich gleich von Anfang an von mir ab.
Danach führte ich ihn durch ein paar Klassenräume; Schwarze, weiße Magie, die Sporthalle und schließlich seinen Klassenraum: verwandlung.
"Das ist ihr Reich, in dem sie sich austoben können.", sagte ich mit rauer Stimme. Ich ging nicht gerne in diesen Raum. Nicht mehr als nötig. Meistens schob ich sogar Arbeitsblätter, die ich hier unter das Pult schieben sollte, auf Andere ab. Ich wollte nicht noch mehr als ohnehin mit meinem Ex-Ehemann in Berührung kommen, der einst ebenfalls in diesem Raum unterrichtet hatte, jedoch nach unserer Trennung verschwand.
Darum wollte ich die Vorstellung dieses Raumes so schnell wie möglich hinter mich bringen.
"Irgendwelche Fragen?"

Jiro

Als wir im Raum meines speziellen Fachs, der Verwandlung, standen, sah ich mich in dem Raum ein wenig genauer um. Nur dieser hier interessierte mich wirklich. Viele Schüler würde ich wahrscheinlich nicht haben, denn nicht jeder hatte das Zeug, oder einfach die Gene dazu, sich verwandeln zu können. Je nachdem, wie viele Schüler ich aber am Ende haben würde, müsste ich wohl nach draußen wechseln, doch das würde ich sehen, wenn es soweit wäre. Ich musterte meine Kollegin vor mir.
"Darf ich denn überhaupt Fragen stellen?", witzelte ich, wurde dann aber gleich wieder ernst. "Wie viele Schüler werde ich bei den Verwandlungen haben, wissen Sie das schon?", wollte ich wissen. "Und ach ja, was mir aufgefallen ist... mögen sie meinen Klassensaal nicht? Die Vorstellung hier wirkte so gehetzt...", setzte ich an, nur um zu sehen wie sie reagierte. Aber da sie mir nicht einmal ihren Namen verraten wollte, würde sie diese Frage hier wohl getrost ignorieren.

Shinichi

Da ich so sehr beschäftigt war, meine Erinnerungen auszublenden, vergaß ich vor lauter Schreck, Jiro böse und gemein anzustarren.
"Ach nein, es sind nur wenige. Auch wenn dieses Jahr ganze 7 neue Schüler kamen. 7 Neue! Können sie sich das vorstellen?", eiferte ich. "Allerdings werden nur die wenigsten wissen, was die grundlage einer Verwandlung ist. Das wird ein ganzes Stück Arbeit!"
Bei seiner anderen Frage setzte mir das Herz für eine Sekunde aus. "A-ach, schlechte Erfahrungen mit Schülern in diesem Raum", lenkte ich lächelnd ab, bis ich begriff was ich hier tat. Ich LÄCHELTE Jiro an.
...
Ich brauchte zwei Sekunden um das Ausmaß der Katastrophe zu begreifen. Und jetzt? Fassung wieder erlangen, weitermachen.

Jiro

Ach, sie konnte also auch nett sein, auch wenn es auf Umwegen geschah. "Sind sieben neue Schüler denn etwas Besonderes auf dieser Schule? Wenn ich bedenke, dass an einigen Schulen an die 100 Schüler neu anfangen, da ist die Anzahl hier schwindend gering", meinte ich gespielt interessiert und sah sie an. Solange sie mich ihre Abscheu nicht spüren ließ, sollte ich mir ein paar Infos über diese Schule hier erarbeiten. Meine Arbeit wollte ich nämlich immer gut machen, etwas Anderes kam für mich nicht in Frage. Als sie mir das mit den Schülern erzählte und mir sogar ein Lächeln gewährte. "Oh, das mit ihren Schülern tut mir leid", sagte ich bestürzt. "Unterrichten sie etwa auch Verwandlungen, oder wurde dieser Raum hier auch schon für andere Fächer genutzt?" Sie schien ihren Schnitzer bemerkt zu haben, ob sie mir jetzt also noch so eifrig antworten würde?

Shinichi

"Sie sind etwas besonderes", sagte ich vorsichtig. Nanu? Er...machte sich ja gar nicht über mich lustig... "Immerhin unterrichten wir nur Magie. Und in diesem Umkreis hier... wird Magie leider nicht gerade gern gesehen."
Ob ich verwandlung unterrichtete? Verdammt. Darauf konnte ich ja schlecht mit "Ja" antworten. Aber wenn ich sagte, dass er auch für andere Fächer benutzt wurde, könnte er dies ganz leicht überprüfen.. Also log ich mir irgendetwas zurecht, so sehr ich lügen auch hasste.. "Mein.. Ehemann... unterrichtete hier vor ihnen verwandlung", erwiderte ich nervös lächelnd. Er musste mich ja nicht für eine mitleidssuchende alte Singlefrau halten, die ihre geschichte überall rumerzählte und sich an den Reaktionen anderer ergözte.

Jiro

Ich nickte als Antwort, ich wusste, das Magie und einfach alles was anders war als die 'normalen' Menschen, als etwas Schlechtes galt. So waren die Menschen eben, aber das konnte man nicht ändern, mit dieser Tatsache wurde ich in meinem vorigen Beruf ebenso oft konfrontiert. Aber das gute Fräulein hier schien doch nicht wegen den Schülern diesen Raum hier zu meiden, sondern wegen ihrem Ehemann. "Ach so, ihr Ehemann also. Ist er an eine andere Schule gewechselt? Da ich ja nun sein Fach übernehme?", fragte ich zaghaft und versuchte ihr somit zu zeigen, dass sie nicht zwingend antworten musste. Es war nur... höfliche Anteilnahme. Deswegen wechselte ich einfach das Thema.
"Dürfte ich aber jetzt vielleicht ihren Namen erfahren? Es kommt mir ein wenig merkwürdig vor, nicht die Namen meiner Kollegen zu kennen...", griff ich die Sache von vorhin auf.

Shinichi

Die Sache mit der Schule überhörte ich einfach. Verständnis. Er.
....
Als ob.
Auf die anderen zwei Fragen hin antwortete ich nur: "Wenn sie versprechen, das Thema erstmal sein zu lassen, meinen Ehemann meine ich, sage ich ihnen meinen Namen."