RE: Das ungewöhnliche Sommercamp - 20

Natsume

Ich sah das Zuckermädchen einen Moment an.
"Warum lügst du?", fragte ich ruhig. Es war offensichtlich, dass sie Angst hatte und dass sie anscheinend keinerlei Lust hatte im Dunkeln zu schlafen. Warum also stellte sie Andere vor sich? Die Sorte Menschen, die ich am meisten hasste, waren... Du Lügner! Du hast es schon wieder getan!.. diese.

Calina

"Calina", half ich ihm auf die Sprünge. "& danke Celeste.", sagte ich zu ihr & nannte ihren Namen absichtlich, dass er sie wenigstens noch einmal gehört hatte. Sammy, setzte sich sofort auf das Bett. (hab jetzt ein tolles Bild für Sammy gefunden & es im Stecki geändert ♥) "Wer ist das dritte Mädchen, dass mit uns im Raum ist?", frage ich schon fast gequält. Ich war meine privatsphäre gewohnt & war gar nicht erfreut darüber, nun Zimmergenossinnen zu haben. Dabei war es mir egal, ob sie freundlich oder bösartig waren. Alles hatte seinen gewissen Reiz. Aber das nervte mich nun wirklich. Wenigstens hatte ich das Bett am Fenster....
Verwirrt jedoch sah ich Natsume an, als er meinte, dass Celeste lügte.

Celeste
Überrascht wandte ich mich wieder Natsume zu und riss die Augen auf. Woran hatte er gemerkt, dass mir nicht ganz wohl dabei war, auf das Bett zu verzichten? Unwohl wandte ich den Blick von ihm ab.
"Lügen ist ein recht starkes Wort", erwiderte ich nur zögerlich. Es war ja nicht so, dass ich gelogen hatte, aber ich fühlte mich auch alles andere als wohl, wenn ich das Bett am Fenster einfach so an Calina abtrat. "Ich...", fing ich an, aber mir fehlten ehrlich gesagt die Worte.
Wie sollte ich erklären, was mich dazu gebracht hatte Calina das Bett zu geben? Im Endeffekt war es ja nicht mehr als das, nur ein Bett, ein Gegenstand; nichts Wichtiges.
"Ich brauche es nicht dringend." Aber da er sich mit dieser Antwort nicht ganz zufrieden geben würde, fügte ich so leise hinzu, dass nur er es hören konnte: "Auch wenn ich mich dabei nicht ganz wohlfühle."
Dann versuchte ich mich auf das zu konzentrieren, was Calina gesagt hatte und mir fiel wieder ein, dass wir eine weitere Mitbewohnerin hatten. Ich war wohl wirklich mit Glück gesegnet, wieso noch eine Person?

Calina

Verwirrt sah ich die beiden an, doch schließlich endete mein Blick auf Celeste. Ich fixierte sie mit meinem Blick. "Sammy? Komm von Celeste´s Bett herunter.", sagte ich etwas kühl. Sie miaute einspruch erhebend & ging schließlich wiederwillig herunter. Sie wollte natürlich den Mond beobachten. Sie stolzierte regelrecht an Celeste vorbei. Fein. So wurde das hier also gespielt. Wenn ich eines hasste.. dann angelogen zu werden. Sie konnte jetzt versuchen, sich herauszureden, aber bei sowas war ich unerbittlich. "Wenn ihr mich jetzt entschuldigt. Ich sehe mir den Wald an.", sagte ich & Sammy folgte mir.

Natsume

"Vorhin auch schon. Du wolltest lieber zuerst woanders hin und nicht hierhin. Warum stellst du dich nach hinten?"
Sie wirkte nervös. Als ich...Ca....... .... das andere Mädchen neben mir hörte, zuckte ich leicht zusammen. Sie befahl ihrer Katze von Celestes- oder war das der Name der Anderen?- Bett herunterzukommen und verließ mit einer kalten Schulter den Raum.
"Und darum ist es nie gut zu lügen. Nicht nur andere werden denken, du vertraust ihnen nicht oder schlimmeres, sondern auch du selbst wirst irgendwann nicht mehr fähig sein dir selbst zu glauben."

Celeste
Ich hatte wirklich nicht damit gerechnet, dass meine Entscheidung - im Endeffekt war es doch immerhin das, meine Entscheidung - solche Konsequenzen hätte. Dennoch wagte ich es weder Calina anzusehen, noch ihr hinterherzulaufen.
"Nein, vorhin nicht. Wenn es Tag gewesen wäre, dann wäre ich gerne in den Wald gegangen, aber nicht zu dieser Uhrzeit", widersprach ich Natsume und senkte meinen Blick. Warum machte ich anscheinend so viel falsch? Ich wollte doch niemandem etwas Böses. Das läge nie in meinen Absichten. Aber dann hob ich meinen Blick wieder und sah ihm das erste Mal richtig in die Augen. "Ich vertraue auch niemandem. Das kann ich nicht mehr. Zumindest noch nicht. Aber gelogen habe ich dennoch nicht. Ja, ich hätte mich am Fenster wohler gefühlt, aber ich hätte es nicht zwingend gebraucht. Was ist daran gleich eine Lüge, erklär es mir."
Ich verstand es nämlich nicht.

Natsume

"Wenn du... dich dort wohler fühlst..warum sagst du es nicht? Wenn du dir selbst vormachst, dass es okay ist, wenn du Alles einsteckst damit es keinen Ärger macht und Andere glücklich sind, betrügst du im Endeffekt nur dich selbst. Und was bringt dir das dann?"
Ich weiß es. Ich war genau so. "Ich bin 13. Ich sollte dir nicht so einen Vortrag halten, richtig?", überlegte ich und sah aus dem Fenster. Stockfinster. Und das Mädchen war im Wald. Aber nicht mein Problem. Nicht meines.

Celeste
"Ich... bin mir nicht sicher, ob ich es darf", antwortete ich wahrheitsgemäß. Mein Sinn für das Normale, das Alltägliche war mehr als verkümmert. Immerhin wurde mein normales, alltägliches Leben über den Haufen geworfen und meinen Händen entrissen. Für ein Mädchen wie mich einfach grausam und ich war damals noch jünger gewesen. Man konnte mein Verhalten recht einfach zusammenfassen, da es das eines verstörten, jungen Mädchens war.
"Was es mir bringt... ich weiß es nicht. Wahrscheinlich nichts? Aber ist das denn so schlimm? Dann kann ich auch nichst verlieren", antwortete ich ihm nur und schüttelte den Kopf auf seine Überlegung. "Ich bin gerade ein Jahr älter, habe aber das Gefühl, als verhielte ich mich nicht meinem Alter entsprechend. Es spielt keine große Rolle", murmelte ich und folgte seinem Blick nach draußen. Wahrscheinlich sollte ich wohl eigentlich nach Calina suchen, aber sie würde bestimmt nicht erfreut sein mich zu sehen, sollte ich es also sein lassen?

Calina

Fast schon trotzig lief ich Richtung Wald. Es war stockfinster. Mich sollte das eigentlich nicht erschrecken. Eigentlich, denn ich war eine Hexe. Solche Mutproben maßte ich mir immer selbst an. Als Hexe war ich einfach.. einfach noch nicht.. Hexenhaft genug! Tief atmete ich die kalte Nachtluft, in meine Lungen. Es war kalt. Zurück, wollte ich aber dennoch nicht. Sammy miaute mit Trost & Mut zusprechend. Ich lächelte meinen süßen Kater an. Er war mir treu. Schon Immer. Aber es schien, als würde sie mich abhalten wollen, tiefer in den Wald zu gehen. Ich kennte mich nicht aus.. & es war wirklich stockfinster. Ich blickte nach Oben. Die Sterne & der Mond, schienen mich geheimnissvoll an. Es war so als läge etwas Mystisches in der Luft. Vielleicht, bildete ich mir aber das alles auch nur ein...

Natsume

"Verstehe. Wenn dir nichts wichtig ist, kannst du auch nichts verlieren. Menschen kommen und gehen. Bist du niemals einsam?"
Ich bleibe bei dir! Dann bist du niemals einsam!
Haruna...
Keine Angst. Ich bin hier!
Ich senkte den Kopf. Sommerferien! Die beste Zeit im Jahr- keine zeit für deprimierende Gedanken!

Celeste
Stumm nickte ich. "Einsam? Das bin ich jeden Tag. Aber auch schon zu lange, als dass ich es einfach ändern könnte." Manchmal war ich mir nicht einmal mehr sicher, ob ich es wollte. Vielleicht sollte ich es ja auch nicht, ich konnte nicht einmal jemandem vertrauen.
"Sind... sind die Wälder hier eigentlich nachts gefährlich?", fragte ich ihn dann nach einem Moment, da ich einfach nicht umhin kam, mir Gedanken um Calina zu machen. Klar, sie war eine Hexe, aber je nachdem was es hier im Wald gab, waren Zauber machtlos. Pflanzen waren im Normalfall harmlos, aber es gab immer etwas, oder jemanden, der aus der Reihe tanzte. Vielleicht sollte ich sie doch suchen gehen.
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Ich geh aber mal off, schlaft noch gut ~ ♥

Natsume

"Wenn du dir sorgen um sie machst, wieso gehst du nicht einfach?", fragte ich, wissend, dass ihr im Wald nichts passieren würde. Sicher, es gab Gerüchte, aber keines stimmte wirklich. "Und diesmal sagst du ihr die Wahrheit, wenn du schon dabei bist. Genau das, was du mir grade auch gesagt hast."
Ich drehte mich auf dem Absatz um und schloss die Tür hinter mir, bevor ich mich auf den Weg zu den Jungen Wohnheimen und in mein Zimmer machte, wo ich irgendein Bett besiedelte. Genug für einen Tag.

Celeste
Bevor ich ihm überhaupt antworten konnte, war Natsume auch schon verschwunden und leise schnaubte ich. Mit verschränkten Armen blieb ich in der Zimmertür stehen und starrte zu Boden. Machte ich mir überhaupt Sorgen? Eigentlich nicht. Es waren mehr Schuldgefühle, da ich immerhin Auslöser dafür war, dass sie jetzt im Wald herumirrte.
Ohne mir noch lange Gedanken zu machen, lief ich aus dem Wohnheim heraus und auf den Wald zu, wobei meine Schritte immer langsamer und zögerlicher wurden. Unwohl betrachtete ich die Bäume. Wenn es ein Wald war, den ich kannte, hatte ich kein Problem damit nachts hineinzugehen, dann kannte ich mich aus und war auch mit den dortigen Pflanzen bekannt, aber so...
Mit einem Seufzen legte ich den letzten Rest zurück und berührte mit meiner Hand die Rinde des Baum es, der mir am nähsten war.
"Ehrenwerter Ältester, könnt ihr mir verraten, ob hier ein junges Mädchen mit einem kleinen Kater vorbeigelaufen ist?", fragte ich den Baum flüsternd und meine Lippen fuhren dabei schon fast über die raue Oberfläche. Es war immer so eine Sache, zu versuchen sich mit unbekannten Pflanzen zu unterhalten.
"Kleines Blümchen, kein Grund zur Höflichkeit. Ich bin ein jüngerer Baum. Aber ja, das Mädchen das du suchst ist vorbeigekommen, wir zeigen dir den Weg...", erhielt ich nach einem Moment eine Antwort und atmete erleichtert aus, da ich zuvor die Luft anhielt. Der danach folgenden Anweisung des Baumes kam ich nach und lief durch den Wald, immer eine Hand an einem Baum. Bis ich nach einer Weile Rascheln hörte, einmal von einem Tier und dann noch schwerere Schritte. Ich lief ein wenig schneller und entdeckte Calina und ihren Kater.
"Ihr habt euch ziemlich verlaufen", sagte ich leise, räusperte mich und wiederholte es noch einmal lauter. "Wisst ihr, wie oft ihr im Kreis gelaufen seid?"

Calina

Erschrocken sah ich mich um. "Celeste!", mein Herz donnerte mir gegen die Brust & ich atmete die Scharf eingezogene Luft aus. Ich würde ihr am liebsten um den Hals fallen. "Wir haben uns nur ein wenig umgesehen.", entgegnete ich. "Maaauuuww", hörte ich Sammy zustimmen & musste fast grinsen. Aber nur fast. "Was machst du hier?", fragte ich sie verwundert. Hatte sie sich nicht geziert, raus zu gehen, weil es doch so dunkel war? Nun war es stockdunkel... Nur der Mond, erhellte die Nacht ein wenig. Es schien durch die Blätter. Vielleicht machte genau das es so mysteriös?

Celeste
Natürlich kaufte ich ihr nicht ab, dass sie sich nur umsehen wollte. Sie hatten sich eiskalt verlaufen, das war alles. "Was ich... hier mache?", wiederholte ich leise und fragte mich das insgeheim selbst. Natsume hatte keine Andeutungen gemacht, dass es hier gefährlich war, von daher sollte es mir eigentlich egal sein. Aber irgendwie...
"Ich... habe mir wohl Sorgen gemacht?", antwortete ich ihr, wobei es mehr wie eine Frage klang. Unsicher darüber, was ich jetzt sagen sollte, schwief ich. Dann streckte ich Calina jedoch meine Hand entgegen. "Komm, ich führe dich aus dem Wald heraus."