Alexander:
Ich holte tief Luft, bevor ich Ileyn endlich in die Augen sah. "Ich... wollte schon immer Lehrer werden, seit ich denken kann. Und als ich dich dann kennen gelernt hab, dachte ich: Wäre es nicht schön, Jemanden wie sie dabei zu haben? Es stellte sich heraus, dass du noch so jung bist. Da liegen 6 Jahre zwischen uns, weißt du... Deswegen habe ich über meinen Namen gelogen. Weil ich dachte, dass ich nicht Lehrer sein will, oder 26, zumindest nicht für dich. Ich wollte Beides und nichts von beidem gleichzeitig.
Als ich dir meine Nummer aufgeschrieben habe, da habe ich das Ernst gemeint. Ich hätte dich wiedergetroffen. Hätte dir die Wahrheit gesagt. Wenn du mir verziehen hättest, hätte ich dich wie ein normaler 26-jähriger Lehrer zum Essen ausgeführt und wäre... wäre mit dir verreist, ja, vielleicht hätte ich wirklich etwas sehr ernstes mit dir angefangen.
Aber zu glauben, dass du meine Schülerin bist, verdammt... Als ich die Klasse betrat, da wusste ich, dass ich nicht beides haben konnte.
Dich und meine Lehrerposition.
Deswegen dachte ich, wähle ich den für dich besseren Weg, in dem ich dich aus dem Ärger draußenlasse. Sollte rauskommen, dass ich...eine Schülerin geküsst habe, verliere nicht nur ich meinen Job, auch du musst durch die Hölle gehen. Die Leute reden, Ileyn." ich verstummte plötztlich und mir wurde merkwürdig bewusst, dass ich sie noch nie zuvor Ileyn genannt hatte. Doch dann fing ich mich wieder und redete weiter.
"Ich wollte mich abkappen. Ich war fest davon entschlossen jegliche private Verbindung zu dir zu löschen, als du aus dem Klassenzimmer gestürmt bist. Und dann hab ich deine Antwort auf dem Handy gelesen und hab gedacht... Ich hab gedacht: Ich kann's nicht.
Und jetzt - weiß ich nicht mehr, was ich tun soll, ich weiß nicht was richtig und was falsch ist, verstehst du?"
Während ich redete, hatte ich das Bedürfnis wie ein kleiner Junge zu weinen. Weil ich das tolle rote Spielzeugauto nicht bekommen hatte. Aber ich hatte seit Jahren nicht geweint und ich würde es auch nicht tun.