Alexander:
Ich überlegte lange, wie ich ihr am besten antwortete. Was faszinierte mich an Ileyn? Ich wusste es nicht einmal selbst, mir blieb nichts an anderes übrig als zu umschreiben, wie sie einfach in mein Leben gestürmt war.
"Du hast recht. Du bist keine außergewöhnliche Schönheit, du hast zwar Manieren, aber keine besonders guten. Du weißt nicht gut, wie man über Gefühle spricht, kannst aber sehr genau auf die von anderen anspielen. Generell bist du sehr direkt. Manchmal ziemlich frech. Und exzentrisch. Aber, wie erkläre ich das am besten... Es ist nicht so, als wärst du mir bis vor drei Wochen nie aufgefallen. Ich hab schon immer gedacht, dass du Stil hast, dass du anders bist-, wenn man betrachtet, dass du in eine unbesuchte Männerbar kommst, um zu LESEN-, aber ich habe auch immer gedacht, dass Menschen wie du über mir stehn. Ich hätte dich niemals als eine potenzielle Freundin in Frage gezogen. Oder auch nur Jemanden für eine Nacht. Weil Leute wie du Stolz haben und sich etwas leisten können .. und so bin ich einfach nicht", begann ich zu erklären und musste aufpassen, dass ich mich nicht in meinen eigenen Worten verhedderte.
"Als ich dann vor wenigen Tagen die Bloody Mary über dein Kleid gegossen hab und du so erhitzt reagiert hast, hab ich gedacht: "So, so, das werte Fräulein kann also auch mal locker lassen?" Ich...finde dich äußert interessant. Menschen wie dich habe ich noch nie gekannt. Du bist irgendwie mittendrin und doch eigentlich gar nicht dabei. Du bist nicht hübsch, aber trotzdem wunderschön, auf eine ganz andere Art. Übrigens rührt daher auch der Spitzname: Prinzessin. Ich habe ja eben gesagt, dass ich dich in meinen Vorurteilen immer auf das hohe Ross gesetzt habe. Und das bist du ja auch. Aber du machst dich nicht über mich lustig. In dich verliebt habe ich mich, als du...ja, vielleicht war es, als du mich angeschrien hast. Jeder Andere hätte mir eine geklatscht oder gesagt, dass es 'schon in Ordnung ginge'. Verstehst du?"