RE: Banished from Hell - 25

Hena

Erleichtert atmete ich aus & wischte mir die Tränen weg. Ich umarmte ihn glücklich & setzte mich dann wieder hin. Ich konnte es ihm nicht erzählen. Nicht jedenfalls während ich in sein Gesicht blickte. Ich zog meine Knie an & legte mein Kopf darauf & umschloss sie mit meinen Armen &.. Erzählte ihm einfach was ich geträumt hatte. Ohne jegliche Umschweife. Ich lies nichts aus & fügte auch nichts hinzu. Ich erzählte es einfach nur so, wie ich es geträumt hatte. Gott das war so peinlich & dennoch machte es mir Angst.

Dante
Nachdem Hena mir von ihrem Albtraum erzählt hatte, schwieg ich eine Weile. Sie hatte unterbewusst also doch Angst vor uns; oder zumindest vor Dion. Aber am allermeisten machte es ihr zu schaffen, dass Lia uns anscheinend dazu bringen könnte, dass wir uns gegen Hena stellten und sie alleine ließen. Dion brachte sie sogar um, das würde er niemals machen, außer es wäre ein Befehl vom König. Bei mir hatte sie anscheinend nur Angst, dass ich sie verlassen könnte, ich war ehrlich nicht sicher, ob mich das freute oder eher meinen Stolz anknackste.
"Hast du Angst vor Dion? Dass er diesen Mann so kaltblütig getötet hatte?", fragte ich nach einer Weile, da ich das Thema 'Lia' im Moment lieber vermeiden wollte. Hena und mir Zuliebe.

Hena

Ich zuckte hilflos mit den Schultern. Ja das hatte ich! Dann nickte ich. "Aber.. Ich mag Dion.. Eigentlich.. Hab ich keine Angst vor euch.. Aber nur.. Musste Dion diesen Mann unbedingt umbringen? & auf diese Art? Egal ob er es verdient hat oder nicht! Wie viel wussten wir von dem Mann? Wem schadeten wir noch, wenn wir ihn umbrachten? Dieser Mann gilt als verschwunden. Nicht gestorben. Vielleicht muss jetzt seine Familie, Freunde was auch immer ab sofort mit der Ungewissheit leben & finden nie ihre Ruhe!", ich seufzte. Ich legte meinen Kopf einfach auf Dante's Schoß & legte mich hin. "Entschuldige bitte.. Aber ich finde niemand ist je wirklich böse... Man hat immer eine gute Seite.", ich musste leicht Lächeln. "Ihr seid das beste Beispiel dafür!", sagte ich & schloss meine Augen.

Dante
Nun ja, es war nicht verwunderlich, wenn sie ein wenig Angst vor ihm hatte. Eigentlich war das nur normal, Dion und ich waren immerhin keine Menschen. Und genau das war hier der Knackpunkt. "Nein, er hätte ihn nicht umbringen müssen", antwortete ich ihr wahrheitsgetreu. Nur wenn er es nicht getan hätte, hätte ich das noch gemacht und wenn es irgendwann später gewesen wäre. Eine solche Demütigung, von einem Menschen verletzt zu werden, ließ ich nicht auf mir sitzen. "Aber du musst auch verstehen, dass uns egal ist, was seine Familie nun erleiden muss. Wir Dämonen sind auf uns fixiert. Andere, und vor allem andere Menschen, sind uns völlig egal. Du bist sogar schon eine Ausnahme, da du Dion und mir nicht egal bist. Wir bedenken nicht das was-wäre-wenn und wer nun unter unseren Entschidungen leiden muss und wer nicht. Gut und böse ist für uns auch völlig irrelevant."
Es war wichtig, dass sie das endlich langsam verstand. Menschliche Normen konnte man nicht auf uns anwenden, denn wir waren nicht menschlich.

Mina

"Dennoch!", beharrte ich & drehte mich so auf seinem Schoß um, dass ich ihn anblicken konnte. "Wenn es doch so irrelevant ist.. Warum seid ihr nicht einfach gut & tendiert eher zu böse?", hakte ich nach. Das hieß eben nicht, dass sie böse waren.. aber dazu tendierten. Ich war eine Ausnahme? Eh?! Warum denn das? Die frage brennte mir auf der Zunge, jedoch traute ich mich ihn nicht zu fragen. Doch der Punkt, dass ich Dante & Dion nicht egal war, machte mich wirklich glücklich!!!

Dante
Unbewegt starrte ich sie an, als sie auf ihren Idealen beharrte und versuchte, mich erneut davon zu überreden. "Wenn wir eher zum Bösen tendieren, sind wir böse", entgegnete ich ruhig. Das wäre ja unsinnig, wnen man gut wäre, aber eher böse ist; widerspräche jeglicher mir bekannter Logik. "Das macht keinen Sinn, nur damit du es weißt. Finde dich damit ab, dass Dion und ich keine Engel sind."
Aber ich hatte das Gefühl, als läge ihr noch etwas anderes auf der Zunge, was war denn jetzt schon wieder?
"Alles klar?"

Hena

"Ich habe doch niemals gesagt oder erwartet, dass ihr Engel seid!", sagte ich lachend & schüttelte den Kopf & nein. Zu böse tendieren, heißt nicht, böse sein. Dante & Dion, konnten wirklich sehr sehr nett sein. Ich nickte schnell. "J-ja alles klar.", sagte ich hastig & lächelte leicht.

Dante
"Das hatte ich damit auch nicht gemeint", erwiderte ich amüsiert, beschloss aber, das Thema einfach ruhen zu lassen. Um diese Uhrzeit hatte das ja sowieso keinen wirklichen Sinn mehr.
"Gut, wenn dann alles klar ist, schlaf noch ein wenig. Die Nacht ist noch lang", nickte ich, tätschelte ihren Kopf und schob sie von mir weg, um aufstehen zu können. "Wenn du wieder einen Albtraum haben solltest, ruf mich einfach."
Hoffentlich würde sie davon aber verschont bleiben, sonst müsste ich heute doch noch die Sache mit Lia besprechen und das wollte ich heute unbedingt vermeiden.

Hena

"Ok..Danke", sagte ich & legte mich wieder schlafen. "Dante?", rief ich noch kurz & wartete ab, bis er sich umdrehte. "Ich hab dich lieb", sagte ich & kuschelte mich in meine Decke & schloss die Augen.

Dante
Als sie sich schlafen legte, stan dich auf und ging raus, doch da rief sie meinen Namen und ich wandte mich deshalb zu ihr um. "Ja?", fragte ich und sah sie dann erstaunt an, als sie sagte, sie habe mich lieb. Nach einem Moment schlich sich ein leichtes Lächeln auf meine Lippen. "...Ich dich auch...", flüsterte ich und schloss dann hinter mir die Tür.
Leise seufzte ich und schlurfte dann in mein Zimmer, wo ich mich auf mein Bett warf, nachdem ich meine Jacke und mein Hemd auszog und versuchte ebenfalls zu schlafen.

Hena

Ruhig, schlief ich die ganze Nacht aus & wurde auch nicht von Alpträumen verfolgt. Dafür war ich viel zu glücklich. Denn Dante hatte gesagt, dass er mich lieb hatte! Am Morgen wachte ich auf & bereitete für Dante ein ausgiebiges Frühstück. Mir machte ich einfach mein Bento & ein Stück Toast. Ich überlegte mir ob ich ihn wecken sollte, entschied mich aber anders. Er hatte durch mich, gestern nicht sehr viel geschlafen. Also ging ich in sein Zimmer & sah rein. Gut. Er schlief. Ich drückte ihm sanft einen Kuss auf die Wange & machte mich auf den Weg zur Schule.

Dante
Nach einer Weile machte ich wieder die Augen auf und richtete mich auf. Ein bisschen schmerzte mir mein Kopf, aber ich hatte ja auch nicht so sonderlich viel geschlafen, von daher war es wohl verständlich. Mein Blick fiel auf die Uhr und meine Augen wurden groß. So spät wie es war, war Hena ja schon lange in der Schule... ich seufzte, setzte mich an die Bettkante und fuhr mir durch die Haare.
Viel geschlafen hatte ich in der Nacht nicht und wenn doch, war es leider nicht erholend, oder ich wurde von Träumen mit Lia geplagt. Ihr Auftauchen hier hatte mich völlig aus dem Konzept gebracht. Stumm saß ich eine geraume Zeit da, bis ich wieder auf die Uhr schaute und merkte, dass schon wieder einiges an Zeit vergangen war. Grummelnd richtete ich mich auf, zog mich an und ging aus dem Haus. Ich sollte wohl in Richtung Schule gehen, wegen Nathalie. Bald hätte ich das alles hinter mir und konnte mich um Dinge kümmern, die mir mehr lagen.

Hena

Nach einem unendlich langen Tag, klingelte es endlich zum Schulschluss. Seufzend packte ich meine Sachen zusammen & lief aus dem Schulhaus. "Hey Hena!", wurde ich gerufen & überrascht drehte ich mich um. "Nathalie?", rief ich mehr oder weniger überrascht. Was wollte sie denn von mir. "Holt dich dein Bruder heute ab?", fragte sie mich lächelnd. Eh?!?! Nathalie lächelte mich an?! "Eh.. Also ich weiß nicht..", sagte ich perplex. "Vielleicht kommt er ja her..", sagte Nathalie lächelnd. "Ehm.. Ja.. Dann.. Will er bestimmt dich sehen!", sagte ich lächelnd. "Was?! Wirklich?! Hat er etwas über mich gesagt?", rief sie aufgeregt. "Eh.. Nein.. aber ich glaube er hat dich ziemlich gern.", sagte ich lächelnd. "Kyaah!♥", hörte ich Nathalie vor Freude kreischen. Sie fiel mir um den Hals. EEEEH?!? Seid wann benahm sich Nathalie gegenüber mir so??? Wir liefen gemeinsam vor & sahen schon von weitem Dante kommen. Nathalie strahlte los!

Dante
Anscheinend kam ich genau passend zum Schulschluss an, denn ich hörte das Klingeln und dann viele Schüler, die herausliefen. Ein bisschen weg von den anderen, die hier warteten, blieb ich stehen und steckte die Hände in die Jackentaschen. Nach ein paar Minuten sah ich dann Hena - und an ihrer Seite komischerweise Nathalie - wobei letztere förmlich strahlte. Trotz meiner etwas durchwachsenen Stimmung lächelte ich und hob die and zum Gruß.
Ich war mal so frei und ließ sie auf mich zulaufen, so hätten wir ein bisschen mehr Freiraum.

Hena

Ich lief auf Dante zu, da wurde ich schon von Nathalie überholt, die sich regelrecht an meinen Bruder schmiss. Ich seufzte innerlich. Das hieß wohl teilen. Oder..."Dante?... Ich gehe zu Dion. Um mich zu entschuldigen.", sagte ich. "Wenn du nach Hause kommst... Dein Frühstück steht auf dem Tisch, falls du noch nicht gegessen hast.", klärte ich ihn auf. "Oh! Dann können wir ja gleich zu dir Hena & gemeinsam frühstücken... Aber wie schade das du gehen musst.", meinte Nathalie & ich wusste, dass das alles nur gespielt war. Egal. Wenn Dante mit ihr ausgehen wollte, dann bitte. "Ja.. Also dann Tschüss.", meinte ich & wandte mich zum gehen.