Lia
Ich schüttelte nur den Kopf. "Du würdest es nicht verstehen. Nehme ich zumindest an." Langsamen Schrittes lief ich aus ihrem Zimmer, blieb aber noch einmal stehen und sah zu ihr. "Ich rate dir auch dazu, dass zwischen Dion und dir nie etwas sein wird. Sie es als meinen letzten und einzigen Rat an dich", sagte ich mit einem Lächeln zu ihr und lief dann aus ihrem Zimmer in die Richtung, in der Dantes Aura am stärksten war. Gerade goss er sich einen Kaffee ein und trank sofort einen Schluck von dem heißen Getränk. Versonnen sah ich ihm dabei zu und fing unwillkürlich an ein bisschen zu lächeln. Fast wie damals.
Da spürte er meinen Blick auf sich ruhen und ein genervter Ausdruck schlich sich auf sein Gesicht. "Was glotzt du so? Du wolltest reden, oder nicht?"
Bei seiner Zurechtweisung senkte ich meinen Blick. "Dante, es tut mir leid. Alles was ich jemals getan habe!"
Dante
Dieser Blick. Dieser Blick! Damals hatte er mir immer das Herz zerrissen, heute schlug es mir nur bis zum Hals. Verärgerung? Hass? Oder doch noch zärtliche Gefühle? Ich wusste es nicht. Angewidert wandte ich meine Augen von ihr ab. "Als ob eine einfache Entschuldigung das wieder gut macht. Du bist auch ein Dämon. Müsste dir nicht klar sein, wie nachtragend wir sind?"
"Doch... doch", antwortete sie mir nur mit zitternder Stimme und es verunsicherte mich, wie unschuldig und zerbrechlich sie gerade schien. So emotional. Eine Seite die ich an ihr nur selten gesehen hatte. "Dante, ich würde alles tun, damit du mir wieder verzeihst! Alles!"
"Alles?", wiederholte ich nur nachdenklich und aufgelöst nickte sie nur. "Selbst wenn ich dich dazu auffordern würde nett zu Hena zu sein? Dich Menschen gegenüber nicht so abweisend zu verhalten?" Zögerlich nickte sie. Ich machte einen Schritt auf sie zu und sie wich sofort einen von mir zurück. "Küss mich", forderte ich sie auf, aber ihre Augen weiteten sich nur vor Entsetzen.
"Nein. Das... ich kann nicht", sagte sie und wandte ihren Blick ab.
"Dann kann es dir auch nicht so ernst sein, dich wieder mit mir zu versöhnen."
"Doch. Deswegen kann ich es ja nicht...", antwortete sie nur leise und wandte sich um. "Ich gehe zurück zu Dion. Sobald du etwas anderes als einen Kuss von mir willst - etwas, das nicht intim ist - du weißt wo du mich findest." Mit diesen Worten hastete sie aus der Wohnung und einen Moment später schlug die Tür hinter zu. Ich lief zu Henas Zimmer und blieb neben der Tür stehen.
"Scheint, als wären die Verhandlungen gescheitert", berichtete ich nur und trottete dann wieder in die Küche, ließ mich auf einen Stuhl fallen und trank meinen Kaffee. Irgendwie schmeckte er mir nicht mehr.